Flinkwallaby, Agile Wallaby
Flinkwallabys (Agile Wallaby = Macropus agilis) kommen am erst Abend aus dem Dickicht heraus

Flinkwallaby (Agile Wallaby = Macropus agilis):

Das Flinkwallaby (Agile Wallaby) ist die häufigste Art in den tropischen Gebieten Australiens. Erkennbar ist es am sandbraunen Rücken (deswegen wird es auch Sandwallaby genannt), am weißen Bauch und an der charakteristischen Färbung des Kopfes mit seinem weißen Wangenstreifen (siehe Bild unten).

Seinen Namen hat dieses Wallaby von den ersten Europäern bekommen, die es hier im Norden zu Gesicht bekamen. Flink und schnell entzog es sich häufig den Jägern und ihren Hunden. Dementsprechend kann es auch Räubern wie Füchsen oder Dingos leicht entkommen. Nur alte und kranke Tiere fallen ihnen zum Opfer. Die tagaktiven Greifvögel spielen auch keine wichtige Rolle als Räuber, da es selbst nachtaktiv ist.

Flinkwallaby, Agile Wallaby
Flinkwallabys ( Macaropus agilis) fressen gern am Abend das saftige Gras am Flussufer

Ernährung und Verdauung der Flinkwallabys:

Tagsüber halten sich diese Tiere im Schatten von dichter Vegetation auf. Erst in der Dämmerung kommen sie heraus, um die ganze Nacht über zu fressen. Dabei bevorzugen sie die Überflutungszonen eines Flusses, da dort schmackhaftes, wohl auch leichter verdaubares Gras gedeiht. Daneben fressen sie aber auch Kräuter, Wurzeln, Blätter und Früchte.

Bei den Kängurus wird es sich mit der Nahrungsauswahl genau so verhalten wie bei den Wiederkäuern (bei denen es gut untersucht ist), da deren Verdauungsmethoden einander sehr ähnlich sind. (Verdauung der Kängurus) Große Wiederkäuer (z.B. Antilopen) haben große Pansen, die Nahrung kann dort lange verweilen und von Bakterien aufgeschlossen werden. Deswegen können sie auch ballaststoffreiche Nahrung fressen. Kleine Wiederkäuer (wie z.B. die Dikdiks Afrikas) haben kleine Pansen, die Nahrung kann nur kurz darin verweilen, die Bearbeitungszeit für die Bakterien ist nur kurz. Also muss die gefressene Nahrung leichter verdaulich und nährstoffreicher sein.-

Dementsprechend müssten also auch kleinere Känguru-Arten wie die Wallabys bessere Nahrung mit weniger Ballaststoffen (Zellulose) und mehr Nährstoffen (Proteine) fressen. Dieses ist wohl beim Gras in den Überflutungszonen der Flüsse der Fall.

Meist im Mai bis zum August erstreckt sich die Paarungszeit. Das Junge - mehr noch ein Embryo - wiegt nicht einmal ein Gramm, wenn es geboren wird. Es klettert selbständig in den Beutel, was meist mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Hier verbleibt es sieben Monate, bevor es den Beutel verlassen kann. Erst im Alter von ca. einem Jahr benötigt es keine Muttermilch mehr. Die Sterblichkeit unter den Jungen ist hoch, nur ca. 50% erreicht das erste Lebensjahr.
Weitere Informationen über die Fortpflanzung bei Beuteltieren.

Fototipp:
Nur sehr früh am Morgen oder am Abend kommen diese Wallabys aus dem Schatten ihrer Verstecke (z.B. dem Gebüsch auf dem Weg zur Krokodil-Aussichtsplattform). Man findet sie am Fluss, manchmal im Camp. Die Tiere sind scheu und lassen sich manchmal nur vom Auto aus fotografieren (alle Fotos mit 300mm Objektiv aus der Hand). Beim Fotografieren am Fluss sollte man immer darauf achten, dass Krokodile am Ufer auf der Lauer liegen könnten.

Flinkwallaby, eine tropische Art
Flinkwallaby am Ende der Trockenzeit mit einem Jungtier